Mittwoch, 17. August 2016

Ein ganzes halbes Jahr

Das Buch ein "Ein ganzes halbes Jahr (Me Before You)" von Jojo Moyes.
Ich habe am Montag vor einer Woche den Kinofilm gesehen. Ich habe viele gute Reviews gehört und gelesen und gedacht, der Film wird wohl gut sein. - Was er auch war. Aber mich überkam bei der Hälfte des Films das dringende Bedürfnis das Buch dazu zu lesen.
Normalerweise mache ich so etwas nicht. Das ist für mich schlicht weg die falsche Reihenfolge - erst das Buch, dann den Film gucken. Sonst hat man beim Lesen des Buchs (das ja auch zuerst geschrieben wurde) immer nur die Schauspieler vor Augen, wie sie im Film aussahen. Nicht, dass Sam Claflin ein schlechter Anblick wäre...
Aber ich habe das Buch doch gelesen, ja, ich habe es sogar verschlungen. Ohne die Charaktere zu sehr vor Augen zu haben (nur um mich an schöne Szenen zu erinnern) habe ich das Buch sehr genossen.

Für alle, denen der Name nichts sagt...
Es geht um Louisa Clark (Lou), die ihren Job in einem Café in ihrem kleinen Heimatdorf in England verliert und auf der Suche nach einer neuen geldbringenden Arbeit, landet sie bei den Traynors. Diese haben einen Sohn, der Tetraplegiker ist. Er kann also nur noch den Kopf und die Finger bewegen...
Lou, die einen ausgefallenen Modegeschmack hat und sich entgegen der Gewohnheiten der anderen Bewohner des kleinen Dörfchens kunterbunt kleidet, nimmt den Job an Will Traynor zu pflegen. Für gutes Geld. Doch auf was sie sich einlässt ist ihr da noch nicht so richtig klar.
Will schottet sich vor der Welt ab, ist sarkastisch und mies gelaunt. Er nörgelt und kritisiert Lou, bis diese schließlich beginnt zu kontern.
Im Laufe der sechs Monate, für die die Stelle ausgeschrieben war, wärmen sich die beiden gegenseitig ein bisschen auf, kommen immer besser klar und lachen gemeinsam. Doch dann erfährt Lou unfreiwillig ein Geheimnis, das sie schwer erschüttert und ihre ganze Welt über den Haufen wirft. Sie beschließt zu handeln und bemüht sich etwas zu verhindern, auf das sie eigentlich gar keinen Einfluss hat!

Würde ich euch jetzt verraten, worauf sie keinen Einfluss hat und was das für ein Geheimnis ist, wäre die Hälfte der Geschichte schon verraten. Ich wusste, was passiert, bevor ich überhaupt im Kino war. Es war dennoch sehr spannend und sehr mitreißend. Auch, als ich dann das Buch angefangen habe, gab es die ein oder andere Sache, die im Film nicht erwähnt wurde. Dennoch ist der Film sehr nah am Buch dran und man erkennt bis zum Schluss bestimmte Sätze wieder, die sowohl im Buch als auch im Film gesagt werden!

Beides - Buch und Film - ist sehr traurig, vor allem zum Ende hin. Die Tränen fließen dann und man kann einfach nichts dagegen tun! Aber zu Anfang ist auch Humor in der Geschichte drin. Man muss lachen, über Wills Scherze, über Lou und über bestimmte Sätze, die einfach nett ausgedrückt sind.
Wie gesagt, ich habe das Buch sehr genossen. Aber gegen Ende wurde es dann eben sehr - sehr - traurig!

Aber es ist alles drin, was man braucht, um ein schönes Buch zu genießen... zumindest meiner Meinung nach. Natürlich ist das keine Fantasie-Geschichte, und auch kein Historien-Roman. Die Geschichte spielt in der Gegenwart... also 2009. Aber es geht um Freundschaft, Liebe und Familie. Lou nimmt diesen Job an, obwohl er ihr nicht wirklich gefällt, aber sie muss ihren Eltern helfen die Haushaltskosten zu decken und ist bald allein für die Ernährung zuständig.
Sie hat auch einen Freund namens Patrick. Im Film ist das keine so große Rolle, im Buch schon eher. Sie ist sich nicht mehr sicher, was sie für ihn empfindet und im Laufe des Buchs, je länger Lou für Will arbeitet, entfremden sich die beiden und wird Lou immer unglücklicher in der Beziehung.
Der Spannungsbogen zieht sich bis zum Schluss. Auch für mich, die das Ende schon kannte, war es spannend und aufregend und ... nein, das sage ich euch noch nicht. Es dreht sich darum, ob Lou etwas bewältigt, etwas schafft und im Prinzip hängt bis zum Schluss alles nur von ihr ab!

Es war schön, das Buch zu dem Film zu lesen, auch, wenn das eigentlich andersherum ist. Das Buch ist auch mit Abstand besser als der Film. Was nicht heißen soll, dass der Film nicht gut war... aber es war eben ein Film! - Vielleicht verstehen mich ja ein paar von euch!?
Ich wünsche euch sehr viel Spaß beim Lesen... und auch, wenn ich es so herum gemacht habe, lest doch bitte zuerst das Buch!
12.04

2 Kommentare:

  1. Was für eine schöne Rezension!
    Ich stimmt Dir in allen Punkten zum Buch zu. Den Film habe ich noch nicht gesehen, werde es aber nachholen.
    Auch mich hat die Geschichte sehr berührt und das Ende, nun ja, war doppelt so tränenreich wie der Rest der Geschichte. :)
    Liebe Grüße
    Ela

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    1. Hallo Ela ;)
      Danke für deinen Kommi. Ich denke, der Film wird dir gefallen!
      Und ja... "doppelt so tränenreich" trifft es glaube ich ziemlich gut!

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